In Zeiten steigender Energiepreise und wachsendem Umweltbewusstsein rückt das Konzept der Energiegemeinschaften immer mehr in den Fokus. Doch was steckt eigentlich dahinter und wie gründet man selbst eine Energiegemeinschaft in Österreich? In diesem Beitrag zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du Teil der Energiewende wirst – regional, nachhaltig und wirtschaftlich sinnvoll.
Was ist eine Energiegemeinschaft?
Eine Energiegemeinschaft ist ein Zusammenschluss von Personen, Haushalten, Betrieben oder Gemeinden, die gemeinsam erneuerbare Energie erzeugen, verbrauchen, speichern und untereinander teilen. Das Ziel: Mehr Unabhängigkeit vom Energiemarkt, niedrigere Kosten und ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz.
Gemäß dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) sind zwei Formen möglich:
Erneuerbare Energiegemeinschaft (EEG): Fokus auf lokale Energieerzeugung und -nutzung (z. B. in einem Ort oder Stadtteil).
Bürgerenergiegemeinschaft (BEG): Ermöglicht überregionale Zusammenarbeit innerhalb Österreichs.
Welche Vorteile hat eine Energiegemeinschaft?
- Stromkosten senken: Energie direkt unter Mitgliedern teilen = günstiger als Netzstrom.
- Strom zu höherer Vergütung verkaufen
- Energie selbst in der Region erzeugen: Mehr Unabhängigkeit.
- Förderungen durch das EAG.
- Transparenz: Du weißt, wo dein Strom herkommt.
- Stärkung des Zusammenhalts in der Nachbarschaft oder Region.
Schritt-für-Schritt Anleitung: Energiegemeinschaft gründen
1. Motivierte Mitstreiter finden
Sprich mit Nachbar:innen, Familie, befreundeten Unternehmer:innen oder deiner Gemeinde. Oft genügen schon 2-3 Haushalte für den Start.
2. Passendes Modell wählen
Willst du lokal im Ort Strom teilen? Dann ist die Erneuerbare Energiegemeinschaft ideal. Für große Netzwerke ist eine Bürgerenergiegemeinschaft besser.
3. Rechtsform festlegen
Z. B. Verein, Genossenschaft oder GmbH. Wichtig: Die Energiegemeinschaft darf nicht primär gewinnorientiert arbeiten. Ein Verein ist oft die einfachste und kostengünstigste Option.
4. Anlagen-Check und Planung
Besitzt jemand bereits eine Photovoltaikanlage? Wenn nicht: Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für eine Beratung. Wichtig: Anlagen müssen ins Netz eingebunden sein.
5. Netzbetreiber informieren & Registrierung
Die Energiegemeinschaft muss beim jeweiligen Netzbetreiber angemeldet werden. Parallel erfolgt die Registrierung bei der E-Control (österreichische Energieaufsicht).
6. Vertragliche Regelungen treffen
Wer liefert wie viel Strom? Wie wird verrechnet? Wie erfolgt die Abrechnung? Hier empfiehlt sich Unterstützung durch erfahrene Energieberater.
7. Start der Energiegemeinschaft
Sobald alle technischen und rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind, kann es losgehen. Strom fließt, Kosten sinken, CO2 wird gespart.
FAQ: Die häufigsten Fragen zur Gründung
Wie viele Personen braucht man?
Schon ab zwei Teilnehmern ist eine Energiegemeinschaft möglich.
Gibt es Förderungen?
Ja! Über das EAG sowie Landesförderstellen.
Kann ich ohne eigene PV-Anlage mitmachen?
Ja, du kannst auch nur Strom konsumieren. Wichtig ist der lokale Bezug.
Wie finde ich technische Partner?
Wende dich an Spezialisten für PV, Netztechnik und Energiemonitoring – z. B. Efficiency Projects GmbH.
Fazit
Die Gründung einer Energiegemeinschaft ist einfacher, als viele denken. Es braucht etwas Organisation, aber das Ergebnis lohnt sich: Kosten senken, regional denken, Energie-Zukunft gestalten. Ob du in Wien, Niederösterreich oder dem Burgenland wohnst – jetzt ist der richtige Zeitpunkt, aktiv zu werden.
Tipp: Du willst wissen, wie viel PV-Strom du lokal produzieren und mit anderen teilen kannst? Lass dich von unseren Experten unverbindlich beraten!

